Die Geschichte hinter Wired Cooking

Ausgehend von der Frage, wie die Zukunft des Kochens aussehen könnte, sind die beiden Gründer, Dirk und Jochen, auf die Ursprünge der Lebensmittelzubereitung gestossen.

Die Ursprünge des Kochens waren sehr einfach, da abgesehen von Rohkost und natürlich Fermentiertem wohl in erster Linie über Feuer und Glut erwärmte Speisen zur Verfügung standen. Erdöfen und Lufttrocknung dürften ebenfalls sehr früh eine Rolle gespielt haben. Diese Verfahren führten trotz ihrer Einfachheit zu ausserordentlich schmackhaften Produkten, erforderten aber eine sichere Hand in der Bedienung, und bargen somit das Risiko, wertvolle Lebensmittel aufgrund unzulänglicher Kontrolle zu verlieren.

Das Kochen in Töpfen hat sich seit dem Hausbau nur unwesentlich weiterentwickelt. Heute verwendete Herdplatten stellen weder effiziente noch intelligente Wärmequellen dar. Dies erlaubt eine nur mangelhafte Prozesskontrolle bei gleichzeitig hohem Überwachungsaufwand: ein Anbrennen oder Überkochen muss vom Koch dauernd beobachtet und aktiv verhindert werden. Die Temperatur gradgenau einzustellen ist systembedingt nicht möglich, wodurch einige Kochvorgänge gar nicht möglich oder stark erschwert sind. So muss zum Beispiel beim Karamellisieren beim Rühren gleichzeitig mit einem Zuckerthermometer die Temperatur kontrolliert und irgendwie eingestellt werden. Die Dauer eines Vorgangs kann nur über separate Uhren angegeben werden, erfordert wiederum ein Eingreifen des Nutzers, und ist ohne exakte Temperaturkontrolle auch sinnlos, da Zeit und Temperatur des Garvorgangs voneinander abhängen.

Aus den Defiziten der Kochfelder hat sich daher ein Markt ergeben, in welchem für einzelne Aufgaben spezialisierten Geräte angeboten werden: Reiskocher, Wasserkocher, Eierkocher, Sous-vide-Garer, Joghurt-Maschinen usw. sind nur eine kleine Auswahl davon. All diese Geräte haben zu eigen, dass sie Zeit und Temperatur für eine definierte Anwendung kontrolliert zur Verfügung stellen, jedoch nur äusserst selten eine Anwendung darüber hinaus erlauben, geschweige denn eine freie Definition der Kochparameter.

Die Idee: absolute Freiheit, aber auf den Punkt

Wir haben daher die Vision eines universellen Kochgeräts entworfen, welches eine freie Zeit- und Temperaturwahl erlaubt, und sogar stufenweise Kombinationen ermöglicht. Damit würde auch der Überwachungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Aus diesen Überlegungen - und einem modifizierten Wasserkocher als Zwischenschritt - ist die Idee zu Wired Cooking entstanden: Ein Topf von Wired Cooking sollen dem Benutzer vollständige Freiheit über Zeit- und Temperaturvorgaben im Kochvorgang erlauben, ohne dass eine manuelle Überwachung dieser Elemente nötig wäre.

Um diesem breiten Spektrum an Ansprüchen und Garmethoden gerecht zu werden, haben wir ein Konzept erstellt, welches die wesentlichen Nachteile der Kochfelder sowie bestehenden Geräte ausgleicht: Vier Temperaturfühler erlauben eine Temperaturkontrolle für unterschiedlichste Kochvorgänge zwischen Umgebungstemperatur bis 200 °C, was Fermentationsprozesse bis Rösten abdeckt. Weiter war das Ziel, ein kompaktes, energieeffizientes, schlichtes, und im wesentlichen Kochtopf-ähnliches Gerät zu kreieren. Daher fiel die Wahl auf eine Kabelverbindung mit externem Steuergerät zur Energieversorgung und Regelung. Im Praxisbetrieb hat sich das als Vorteil erwiesen, da im Betrieb an den Gehäuse-LEDs der Status jederzeit gut ablesbar ist, und bei Nichtbenutzung alles bequem ineinander gestapelt verstaut werden kann.

Kein Automat, sondern ein Werkzeug

Den Benutzerinnen und Benutzern vollständige Kontrolle zu überlassen, ist nicht dasselbe wie einen Kochautomat zur Verfügung zu stellen. Der Wired Cooker kann Reis garkochen – oder auch anbrennen lassen bzw. leicht rösten, wenn er dazu programmiert wird. Letzteres ist beim Bibimbap oder Nasi Goreng gewünscht, beim Sushi eher nicht. Ebenso ist es möglich, Milch zu kochen, anstelle sie nur zu erhitzen – dann wird sie auch zuverlässig überschäumen. Die Kreativität, eine unendliche Vielzahl an Lebensmitteln und Zubereitungsarten zu entwerfen, auszuprobieren und in der Online-Community auszutauschen, wird explizit nicht eingeschränkt, sondern gefördert. Wired-Cooking-Töpfe schreiben dir nicht vor, wie etwas gegart wird – sie stellen sicher, dass es so gegart wird, wie du es willst. Die Geräte sind zum Ausprobieren, Fehler machen, und somit Verbesserungen und Raffinesse in den Kochprozess bringen, die mit einem starren Programm oder konventionellen Kochfeldern nicht erreichbar sind. Der Wired Cooker spielt die Symphonie nicht auf Knopfdruck – er ist das Musikinstrument im Plattenladen.

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